60 Jahre Kripoball: Am Freitag, 9. Februar, feiert der Kostümball der Freiburger Kriminalpolizei sein 60. Jubiläum. Was den Ball ausmacht, erklärt Kripo-Chef Peter Egetemaier im Interview mit Dora Volke (Badische Zeitung vom 20.01.2018).
BZ: 60 Jahre Kripoball – begehen Sie das Jubiläum mit einer Neuheit?
Egetemaier: Wir haben die Musik umstrukturiert. Die „Night Kings“, die jahrelang bei uns gespielt haben, haben sich aufgelöst. Mit den „Wilden Engeln“ reagieren wir jetzt auf das immer jüngere Publikum. Aus dem Pavillon haben wir eine Schlagerecke gemacht. Und seit letztem Jahr gibt es die „Kripo-Lounge“, wo Kolleginnen und Kollegen Cocktails mixen. Es gibt auf dem Ball kein Programm, er lebt von den Bands und den phantasievoll kostümierten Gästen. Der Kripoball ist einzigartig und mit der traditionellen Fasnacht in Freiburg nicht zu vergleichen. Es gibt ihn so nur ein Mal und das schon seit Jahrzehnten. Wer im Raum Freiburg lebt, muss das einmal erlebt haben.
BZ: Erzählen Sie doch mal von den Anfängen des Kripoballs.
Egetemaier: Ursprünglich war der Ball eine Fasnachtsveranstaltung für die Kriminalbeamten. 1958 waren es knapp 50 Beschäftigte, die miteinander gefeiert haben. Der Ball ist dann immer weiter gewachsen und wir mussten mehrfach umziehen. Seit 2004 findet der Ball in der Mensa statt. Einmal haben wir den Ball auch schon ausfallen lassen, anlässlich des Golfkriegs. Das war eine so bedrückende Situation, dass uns nicht zum Feiern zumute war. Anfangs musste man als Nicht-Polizist jemanden kennen, der bei der Kriminalpolizei arbeitet, um an Karten zu kommen – das Gerücht hält sich auch nach wie vor.
BZ: War ein Jahr für Sie besonders?
Egetemaier: 2003 fand der Ball kurz nach einer Knie-Operation statt, da bin ich mit Krücken zum Ball. Das Ball-Komitee hat sich in dem Jahr als Piraten verkleidet und ich hatte so eine altmodische Achselkrücke – das hat sogar zum Kostüm gepasst. Sonst erinnere ich mich an sehr besondere Kostüme. Als der Film „Avatar“ en vogue war, sind einige ganz in blau gekommen. Die sahen aus, als kämen sie gerade von den Dreharbeiten, ganz toll. Einmal ist jemand als Gollum gekommen. Das war sehr außergewöhnlich: Der hing bis zu einer Viertelstunde lang an den Trägern im Saal. Überhaupt faszinieren mich selbst gemachte Kostüme: Wie viel Aufwand das ist! Manchmal kommt jemand in Jeans und T-Shirt – da fällt man aber sehr auf, das wird nicht gern gesehen.
Peter Egetemaier (58), ist Kripo-Chef und Vorsitzender des Freiburger Kripoball.